Taschengeld und Debitkarte für Kinder: «Yapini» von Yapeal getestet

Rafael Perez SüessRafael Perez Süess

Natürlich kann man sich fragen, ob es klug ist, Kinder bereits früh mit der digitalen Bankenwelt, Bezahlapps, Debitkarten und dergleichen in Berührung zu bringen. Wir haben Yapini genauer angeschaut.

Als ich Kind war (wir befinden uns anfangs der 80er Jahre), erhielt ich von der Bank meiner Eltern ein blaues Plastiksparschwein und ein ebenso blaues Sparheftli. Die Intention war damals die selbe wie heute: die Bank möchte mich schon früh an sich binden. Heute gibt es einfach kein Papierheftli und Plasikschweinli mehr. Heute hat man eine App. Und man bezahlt sogar den 20er-Mocke am Kiosk kontakt- und bargeldlos.

Die Frage, die man sich stellen muss, lautet deshalb nicht ob, sondern ab wann. Ab welchem Alter soll mein Kind eine Debitkarte besitzen? Yapeal beantwortet diese Frage mit «ab 7 Jahren» empfiehlt es aber erst ab 10. 

Höchste Zeit also, meinen Kindern ein digitales Kindertaschengeldkonto zu eröffnen.

Im Hauptmenü einfach auf Yapini klicken und die Kinder hinzufügen.
Im Hauptmenü einfach auf Yapini klicken und die Kinder hinzufügen.

Und das geht äusserst schnell. Konkret ist der Yapini Onboarding-Prozess noch einfacher, als das eigene Konto zu eröffnen. Die Voraussetzung ist allerdings, dass man als Elternteil bereits über ein Yapeal-Konto verfügt (auch das ist gleich wie früher).

In wenigen Schritten und Minuten hat man ein Kinderkonto aktiv. 

In wenigen Schritten ist ein Yapini-Konto eröffnet
In wenigen Schritten ist ein Yapini-Konto eröffnet

Das Kind benötigt lediglich

  • eine eigene Mailadresse
  • ein eigenes Smartphone (oder Tablet) für die App
  • und eine eigene Telefonnummer wird empfohlen (Es funktioniert aber nachweislich gleich gut, auch ohne eigene SIM). 

Nach der Eingabe der Daten und initialem Einzahlen des «Startbatzens» ist das Konto bereits aktiv nutzbar. Das Kind muss nun auf dem eigenen Handy einfach den KYC-Prozess durchlaufen. Die zugehörige Debitkarte wird danach in wenigen Tagen verschickt.

Die Funktionalitäten als Elternteil sind etwas eingeschränkt:

  • Einmalige Zahlungen
  • Wiederkehrende Zahlungen (insbesondere für das Taschengeld bequem!)
  • Einsicht in den Kontostand
Übersicht über die Yapinis und ihre Kontostände
Übersicht über die Yapinis und ihre Kontostände

Für Kinder sind alle wichtigen Funktionen in der App offen, ebenso ist das Interface für die Yapinis unverändert.

Übersicht der Transaktionen - genau gleich wie bei den Erwachsenen
Übersicht der Transaktionen - genau gleich wie bei den Erwachsenen

Was ich mir noch wünschen würde, wäre eine Übersicht über die Käufe und Transaktionen der Kinder. Ebenso praktisch wäre eine «Rückerstattungsanfrage», beispielsweise bei zuviel bezahltem Taschengeld.

Achtung, nicht vergessen: Sollte das Kind das Telefon wechseln, muss die App mittels QR-Code auf das neue Telefon migriert werden. Ansonsten muss man sich wieder mit ID etc. neu anmelden.

Eine Verschuldung (bei der Bank) ist übrigens auf jeden Fall nicht möglich: Meine Kinder können jeweils nur soviel ausgeben, wie sie tatsächlich auf dem Konto haben, einen Kredit gibt es nicht von der Bank. In der Praxis ist es allerdings so: Wir stehen im Laden und mein Sohn möchte sich unbedingt etwas Kleines kaufen. Mein Hinweis, er möge das doch mit seiner Karte und dem darauf befindlichen Geld selber bezahlen, erwidert er regelmässig mit «Ich habe meine Karte natürlich zuhause vergessen. Kannst Du mir das nicht einfach ausleihen und ich bezahle es Dir dann mit der App zurück?». So lernt er, was ein zinsloses Darlehen ist.